Lemmer

Liebe Leserin, lieber Leser

Nach einem 3-tägigen Abstecher in die Ortschaft Norden am Norddeich (Ausgangsort für die Fähre auf die Inseln Norderney und Juist) habe ich Deutschland am 11. Juli verlassen und bin in die Niederlande eingereist. Früher war das mit dem Einreisen und Grenzübertritt so eine Sache mit Aufregung, Zoll und möglichen Kontrollen. Im heutigen Europa geht das völlig unspektakulär von statten. Man muss die Geschwindigkeit etwas verringern, wird mittels einer Tafel darauf hingewiesen, dass ein Grenzübertritt stattfindet, in welchem Land man sich jetzt befindet und weiter geht die Reise, ohne anhalten zu müssen.

Meine erste Station in den Niederlanden ist das Wassersportzentrum Tacozijl in Lemmer. Eine schöne und direkt am Yachthafen gelegene Anlage, mit vielen Booten, Stellplätzen, guter Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt. In der Nähe befindet sich das UNESCO-Welterbe Ir. D.F. Woudagemaal. Das Wouda-Pumpwerk (niederländisch Woudagemaal) liegt in der  Stadt Lemmer am IJsselmeer. Es ist das grösste und einzige noch arbeitende Dampfpumpwerk der Welt. Dieser monumentale Dampfriese wird immer noch bei zu hohen Wasserständen eingesetzt, um trockene Füsse in Friesland zu gewährleisten. Die rund eine Stunde dauernde Führung kann ich sehr empfehlen!

Lemmer ist einer von Frieslands bedeutendsten Wassersportorten und hat eine Zentrumsfunktion für den Süden der Provinz Friesland und liegt im Lemsterland, einem wasserreichen Gebiet mit vielen Seen. Diese sind für viele Formen von Wasser- und Angelsport geeignet und so verwundert es nicht, dass Segeln in Lemmer Volkssport ist, was auch an den vielen Segelschulen zu erkennen ist. Ebenso Volkssport ist Eislaufen: Wenn sich strenge Fröste ankündigen, werden grosse Flächen (z.B. Parkplätze) geflutet und bilden dann – zusammen mit den zugefrorenen Grachten – grosse Eislaufbahnen.

Lemmer hat mir sehr gut gefallen, es ist ein sympathisches Städtchen mit Charme, schönen Bauwerken und Ausflugsmöglichkeiten.

St-Michielsgestel – Herzogenbusch

Als nächstes bin ich auf dem Stellplatz Hoest in St. Michielsgestel auf einem Bauernhof bei einer netten Familie zu Gast. Ein ausgezeichneter Standort für einen Ausflug in die Stadt Hertogenbosch. Ein Tag war mir zu kurz, so dass ich kurzerhand auch den zweiten Tag in der schönen Stadt verbracht habe. Dabei darf eine Bossche Bol natürlich nicht fehlen. A Bossche bol ist ein Gebäck aus der niederländischen Stadt ’s-Hertogenbosch. Es ist eine grosse Profiterole,  mit einem Durchmesser von ca. 12 cm, gefüllt mit Schlagrahm und ganz oder fast vollständig mit (normalerweise dunkler) Schokoladenfondant-Glasur überzogen.

’s-Hertogenbosch

ist die Hauptstadt der niederländischen Provinz Noord-Brabant. Die Gemeinde ’s-Hertogenbosch umfasst die Stadt ’s-Hertogenbosch sowie die Dörfer und Ortschaften Bokhoven, Empel, Engelen, Hintham, Kruisstraat, Meerwijk, Orthen, Rosmalen und Maliskamp. Am 1. Januar 2024 lebten 160.740 Einwohner in der Gemeinde.

Technische Probleme

Einen Kühlschrank wie zuhause dabei zu haben, ist ein toller Komfort, den ich nicht missen möchte. Bis an diesem Morgen eben dieser Kühlschrank einen Alarm vermeldet. Dazu muss man wissen, dass das vom Hersteller als AES bezeichnete System automatisch eine der zur Verfügung stehenden Energiequellen (230V/12V/Gas) verwendet, plötzlich meldet, dass keine Energiequelle selektiert werden kann. Bis dahin war der Tag gut gestartet, nun gibt’s doch etwas Stress mit gefülltem Kühlschrank/Gefrierfach und Aussentemperaturen von gegen 30 Grad. Sicherungen sind alle gut, Gas und Strom liegen an, was nun? Ein Beitrag im entsprechenden Forum bringt einige Tips und einen Kontakt zu einer Werkstatt in Lemmer. Nichts wie hin: Sehr freundlich werde ich dort empfangen und es wird eine Stunde lang versucht, das Problem zu lokalisieren, bzw. zu beheben. Es bleiben zwei mögliche Ursachen: Steuerungsplatine oder Flachbandkabel defekt. Die Wirkung zeigt sich als Wackelkontakt. Der Händler sucht und vermeldet dass die Platine nicht vorrätig und auch nicht mehr lieferbar sei. Alternativ kann das Nachfolgeprodukt eingebaut werden. Kostenpunkt „nur“ 3’000 Euros plus Einbauarbeit.

Nach einigen Versuchen läuft der Kühlschrank wieder und so schnell gebe ich nicht auf, hat sich doch ein Forumskontakt gemeldet und mir einen weiteren Kontakt zu einem ehemaligen Mitarbeitenden des Herstellers vermittelt. Helmut verfügt noch über eine solche Platine und sendet mir diese an meinen nächsten Standort in Maastricht. Ja, so etwas gibt es noch und es nennt sich Hilfsbereitschaft. Helmut, nochmals herzlichen Dank dafür, die Sendung wird am Dienstag erwartet.

 

Nächster Stellplatz

Der nächste Stellplatz befindet sich in der Umgebung von Maastricht. Dort erwarte ich meine neue Platine.  

bleibt dran und bis bald!