Baltikum 2025 – Estland – Saarema

Baltikum 2025 – Estland – Saaremaa / Muhu

Sturm, Stille und Sternstunden: Mit dem Wohnmobil auf Muhu und Saaremaa

Nach einigen entspannten Tagen auf dem estnischen Festland setzten wir mit der Fähre und einer 25 Minuten dauernden Fahrt von Virtsu über nach Koivastu auf Muhu – eine Insel, die mit ihrer ländlichen Ruhe, historischen Höfen und sanften Landschaften sofort entschleunigt. Unser erster Halt: Lõunaranna Harbour auf Muhu. Ein kleiner, familiärer Hafenplatz mit direktem Blick aufs Meer. Die Abendstimmung dort – fast kitschig schön. Möwen, die kreischen, während die Sonne im Wasser versinkt.

Zwei Tage später ging es über den Damm weiter auf die grosse Schwesterinsel Saaremaa. Der Weg führte uns durch dichte Wälder, Felder und kleine Ortschaften bis zum Tehumardi Camping im Süden der Insel. Der Platz liegt ruhig im Grünen – einfach, aber gepflegt, mit Zugang zum Strand. Ideal zum Abschalten.

Doch die wahre Naturgewalt wartete 2 Nächte später und nur wenige Kilometer weiter südlich…

Ich wollte unbedingt den südlichsten Punkt der Insel besuchen und so stellten wir uns auf einen Parkplatz direkt neben dem Sõrve-Tuletorn, dem markanten Leuchtturm an der Südspitze Saaremaas. (Standort: Google Maps – Sõrve Tuletorn)

Was als windiger Nachmittag begann, verwandelte sich bald in ein Naturereignis, das ich nicht so schnell vergessen werde: Ein Sturm mit Orkanböen fegte über die Insel. Der Regen peitschte waagrecht gegen die Scheiben, und das 7-Tonnen-Wohnmobil wurde vom Wind kräftig durchgeschüttelt.

Es war laut, intensiv – und beeindruckend. Der Blick in die schwarze Nacht, begleitet vom Brüllen des Sturmwindes und dem kräftigen Niederschlag, hatte etwas Magisches. Selten war ich der Natur so nah – und zugleich so froh, in einem stabilen Fahrzeug wetter- und wasserdicht „verpackt“ zu sein.

Am Morgen dann hatte sich der Sturm verzogen. Der Himmel riss langsam auf. Und ich? Müde, aber glücklich, solch eine Nacht erlebt zu haben.

Nach dieser wilden Nacht zog es uns zurück aufs Festland – in die estnische Sommerstadt Pärnu. Für zwei Nächte standen wir auf dem zentralen Camping Konse, ein guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren in die Altstadt und an den kilometerlangen Sandstrand. Nach dem Sturm fühlte sich das Leben hier fast surreal friedlich an: Sonne, Strandcafés, Spaziergänge entlang der Promenade.

Unsere letzte Etappe in Estland führte uns über die Grenze nach Lettland – genauer gesagt nach Tūja, an die windgepeitschte Küste der Rigaer Bucht. Der Campingplatz Jūrasdzeni liegt nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Einfach, ruhig, und genau richtig, um nichts zu tun. Spaziergänge mit frischer Ostseeluft und die Erkenntnis: Manchmal liegt das Glück ganz einfach im Blick aufs Meer.

 

Fazit

Diese Route über die estnischen Inseln bis zur lettischen Küste bot alles: Natur pur, dramatische Wetterlagen und stille Rückzugsorte. Ein Wechselspiel aus Wind und Weite – und eine Erinnerung daran, wie nah Ruhe und Abenteuer beieinander liegen können.

 

Nächster Stellplatz

In Riga, der lettischen Hauptstadt, wartet der nächste Stellplatz auf mich.  

Bleib dran und erfahre, wie’s weiter geht. Vergiss nicht oben über den Standort meine aktuelle Position (minütlich aktualisiert) zu schauen.

 

2 Kommentare

  1. Da hast Du eine unruhige Nacht erlebt !
    Inkl. eine Ahnung was und wie sich so ein kräftiger Sturm anfühlt…..Wünsche Dir auf der weiteren Fahrt nur noch gutes Wetter, keine defekten Utensilien mehr, nur noch angenehme
    Situationen und schöne Erlebnisse…….
    Liebe Grüsse
    Mami

  2. Wieder sehr schöne Bilder und danke für den tollen Text. Die Sauna im Wald hätte ich gerne mal ausprobiert und der frisch geräucherte Fisch war sicher auch lecker.

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